GFB Lemkenhafen 2015

 

Am 5. September konnte auf Fehmarn ein German Freestyle Battle ausgetragen werden. Die Bedingungen hatten es in sich…

Windsurfen ist eine Extremsportart. Das wurde am vergangenen Wochenende bei den German Freestyle Battles wieder einmal ersichtlich. Ganz anders als in der 90er-Jahre Kultserie „Gegen den Wind“, wo die Protagonisten in bunten Shorties bei Sonnenschein, von Groupies umzingelt, am Strand von Sankt-Peter-Ording stehen und Sunnyboy-mäßig in die Kamera grinsen. Nein, beim GFB waren diesmal echte Männer gefragt. Regen, Sturm, bedrohlich dunkle Wolken, fliegendes Wasser, und liquid sunshine tauchten den Austragungsort Lemkenhafen auf der Insel Fehmarn in ein surreales Licht.

Ein Schwarm von Schwänen schien erst in Richtung eines Regenbogens vor dem Sturm fliehen zu wollen, um dann doch Schutz hinter einer kleinen Insel zu suchen. Doch für die zahlreichen Teilnehmer, die sich am Morgen noch bei angenehmen 5 bis 6 Windstärken eingeschrieben hatten, gab es kein Entrinnen. Sie mussten raus in den Sturm – auch die 5 Mädels.

In den ersten Runden, als der Wind noch angenehm fahrbar war, gab es keine großen Überraschungen. Aber es war überaus toll zu sehen, dass die jungen Fahrer, wie Jonas Thum, Michele Becker oder auch Karl Slowik vielversprechende Leistungen zeigten. Auch der Oldie Woife Strasser, der mit 1000km Anfahrt auf deutschen Autobahnen in Kauf nahm, um bei den Freestyle Battles teilzunehmen, kam eine Runde gegen den stark fahrenden Newcomer Finn Eifler weiter.

 

Ab der zweiten Runde überzeugten Fahrer, wie der Newcomer Henning von Jagow, der nach mehrjährigem Ausflug in die Profiwelt des Basketballsports, nun seinen gesamten sportlichen Fokus auf das Freestyle-Windsurfen gelegt hat, mit zahlreichen Powermoves. Kono, Culo, Burner und Skopu waren ab Runde 3 Standard und die Leistungsdichte wurde immer höher. Letztendlich blieben 4 PWA-Fahrer im Halbfinale übrig: Adrian Beholz, Valentin Böckler, Mathias Genkel und der Schweizer Loick Spicher.

Da wurde es dann richtig eng und Loicks Vorsprung gegen Mathias Genkel war am Ende hauchdünn. Ein Kabikuchi machte den Unterschied. Valentin Böckler unterlag knapp gegen Adrian Beholz. Im Finale lies letzterer nichts anbrennen und gewann gegen Loick Spicher, während sich Mathias knapp gegen Valentin durchsetzte.

Die Mädels brachten mit ihrer netten Art frischen Wind in den Contest. Besonders die junge Generation um Shania Raphael und Lisa Kloster machte ordentlich Druck. Aber auch Elke Gehrmann fuhr bei ihrem ersten Contest bis auf Platz 3 vor. Zweite wurde die Holländerin Jazzy Zwerus. Diana Lohoff kämpfte sich in der Double zurück, aber keiner kam gegen Shania Raphaels explosiven Style an.

In der Double der Jungs frischte der Wind stark auf. Die Moves wurden noch höher, die Crashes härter. Anton Munz verlor in einem überaus knappen Heat gegen Tim Karsten, trotz toller Moves wie Airfunnells oder Konos. Tim Karsten, der Carbon-Experte zeigte aber eine tolle Performance und lies auch Jannes Thomsen keine Chance. Gestoppt wurde er von Hennning von Jagow, der wiederum von Valentin Böckler nach Hause geschickt wurde.

Dann kam es zur Neuauflage des kleinen Finales zwischen den Trainingspartnern Mathias Genkel und Valentin Böckler. Nach einem krassen Heat in nuklearen Bedingungen setzte sich Valentin knapp gegen Mathias durch – sicherlich eine große Enttäuschung für den zu diesem Zeitpunkt Gesamtranglistenführenden der Freestyle Battles. Im Finale lies Adrian gegen Loick nichts anbrennen und bestätigte seine Führung aus der Single Elimination.

Die Freestyle-Moves gehen immer mehr in die Luft oder auch durch die Decke:
Air Skopus und Air Kabikuchis werden zunehmend gesichtet und die Disziplin Freestyle entwickelt sich immer weiter. So wurde für den Sonntag folgerichtig eine Supersession in Wave-Freestyle Bedingungen an der Ostsee gestartet. Hier zeigten die Fahrer, dass die Fusion von Freestyle und Welle eine kreative Mischung ergibt, bei der das Zuschauen großen Spaß macht.

Die besten Fahrer wurden durch monetäre Anreize in Form von Preisgeld dazu ermuntert weiter zu trainieren, ihr Level weiter zu puschen und bei den nächsten Battles noch mehr Action zu zeigen. Alle Teilnehmer wurden zudem mit zahlreichen Sachleistungen belohnt.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren: Koch Surfanhänger, Surfschule & Jugendlandheim Lemkenhafen, Maui Ultra Fins, Sailloft Hamburg, SeventyOne Percent, Urban Beach und Wave Hawaii!

Auch dieses Mal zeigten beide ein Feuerwerk an Moves wie Konos, Culos, Burner, Skopus und Shakas – und das fast immer beidseitig. Tilo überzeugte die Judges aber vor allem mit einem super stylischen Shove-it-Spock, den er ganz nah am Strand noch einhändig beendete. So stand am Ende der strahlende Sieger der ersten German Freestyle Battles im Jahr 2015 fest. Es war für Tilo ein doppelter Grund zum Feiern, denn der Eventsieg krönte seinen Geburtstag und bei der Siegerehrung gab es ein Ständchen von seinen Mitstreitern und den Zuschauern.

Die zunächst geplante Double wurde wegen des nachlassenden Windes verworfen und so neigte sich ein toller Surfevent seinem Ende zu. Wer wollte konnte trotzdem noch bis zur Dunkelheit Gleiten. Die nächsten Runden der GFB‘ler stehen dann wieder als Stand-by Event auf Nord- und Ostsee an.

Ranking Vorname Nachname Segelnummer Sponsoren
1. Adrian Beholz G-888 Fanatic, Sailloft, Maui Ultra Fins, Osprey, Urban Beach
2. Loick Spicher SUI-19 North Sails, JP-Australia, ION, Windjeri, Lagoa Fins
3. Valentin Böckler G-315 Starboard, Gun Sails, Maui Ultra Fins, Prolimit
4. Mathias Genkel G-984 Patrik, Sailloft, MB-Fins, Xcel
5. Henning von Jagow G-307 Maui Ultra Fins
6. Tim Karsten / Wark, Sailloft, Surfspot Lemkenhafen
7. Jannes Thomsen G-150 Patrik, Sailloft
7. Munz Wanja / /
9. Finn Eifler G-170 Hotsails, Watersportcenter Rinköbingfjord
9. Leon Struppeck G-178 Hotsails, Xcel, Surfspot Lemkemhafen, Surf & Fashion
9. Anton Munz G-211 Gun Sails, next-boarding.de
9. Michele Becker G-277 GA-Sails, Tabou
13. Karl Slowik G-163 /
13. Kevin Langbehn G-1515 Tabou, Maui Ultra Fins
13. Felix von Essen / Hotsails Maui, Xcel, Maui Ultra Fins
13. Oliver Brommer G-191 Patrik, Xcel
13. Woflgang Strasser G-759 Wark, Sailloft Hamburg, MUFins, Windsurfing-Chiemsee.com, Mimsi
17. Jonas Thum G-2000 Maui Ultra Fins, Windsport Fehmarn
         
Mädels        
1. Shania Raphael G-194 Urban Beach, Maui Ultra Fins
2. Jazzy Zwerus NED-180 JP-Australia, Lagoa Fins
3. Elke Gehrmann / /
4. Diana Lohoff G-981 Tabou, Gaastra, Surfersdreamland, Maui Ultra Fins
5. Lisa Kloster G-444 Tabou, Gaastra, Osprey, Urban Beach, Maui Ultra Fins

          

Aufbereitung by DailyDose.de

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